Mountain panorama Berchtesgarden Alps with Watzmann east face at sunset, Gotzenalm, Berchdesgarden National Park, Schönau am Königssee, Berchtesgaden, Bavaria, Germany, Europe
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Bindalm, Gotzenalm, Jenneralm - drei Almen?

Ja, es ist verwirrend, wenn ein Begriff dreimal unterschiedlich zu verstehen ist. Das ist selbst für manch Ortansässigen schwer auseinander zu halten.

Am Anfang steht die Erkenntnis, dass eine Alm ursprünglich kein Gebäude meint, sondern ein Weidegebiet in den Bergen. Hierher bringen die Bergbauern ihre Kühe, um im Sommer, auf den vergleichsweise kleinen Wiesen im Tal, Heu machen zu können, das während des Winters als Futter benötigt wird. Manche Landwirte bestoßen eine Alm allein, andere Almen werden von mehreren bestoßen. So zum Beispiel die Bindalm, hier weiden die Tiere vom Ramsauer Möslerlehen und vom Kressenlehen in Bischofswiesen. Entsprechend benannt sind die beiden Hütten:  Möslerkaser und Kressenkaser. Senner und Sennerinnen kümmern sich nicht nur um das liebe Vieh, sondern auch um durstige und hungrige Wanderer. Allerdings erst wenn die Stallarbeit erledigt ist und vor der Hütte mit einer kleinen Speisen- und Getränkeauswahl, die hauptsächlich selbst vor Ort hergestellt wird. Der Kaser ist Privatbereich der Senner, selbst wenn es regnet, gilt: kein Unterschlupf für Fremde.

Und jetzt wird es spannend. Einen Möslerkaser findet man auch auf der Schwarzbachalm. Denn im Früh- und Spätsommer ist hier schon bzw. noch gutes Gras zu finden, während es die kräftigen Kühe oben auf der Bindalm nur wenige Woche satt machen kann. Auch viele andere Lehen in Berchtesgaden nutzen sowohl eine Nieder- als auch eine Hochalm.

Was ist nun mit der Gotzenalm gemeint? Heutzutage ist es die bewirtschaftete Berghütte, die auf einem ehemals als Alm genutzten Areal steht. Sie bietet eine urige Einkehr und Unterkunft für Bergsteiger. Die allerdings muss man sich mit einem langen Aufstieg zu Fuß – für ganz Schneidige mit dem Mountainbike – verdienen.

Die jüngste im Kreis der Almen ist die Jenneralm. Bergrestaurant an der Gipfelstation der gleichnamigen Jennerbahn, ohne schweißtreibende Bergtour zu erreichen und mit einer großen Auswahl von der Weißwurst bis zum veganen Curry, vom Berchtesgadener Bier bis zum Sprizz.

Was die drei Almen in ihrer Unterschiedlichkeit verbindet ist ein atemberaubendes Bergerlebnis. Und bei jeder Einkehr, egal ob auf der Bindlam, in der Gotzenalm oder Jenneralm, empfehlen wir ein Stamperl vom Bergbrenner als kleine, feine Krönung.

Ursula Wischgoll

Marketing Enzianbrennerei Grassl

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