Schwammerl
© Adobe Stock

Stolze Schwammerl und verborgene Kräfte

 „Was, die Kathi ist gestorben? Hat sie Dir denn vorher noch ihre Steinpilz-Plätze gezeigt?“ Ja, leidenschaftliche Schwammerlsucher können schon mal verzweifeln. Denn echte Kenner verraten nie, wo sie selbst Jahr für Jahr die meisten und schönsten Exemplare finden. Auch nicht ihrem Spezl seit Kindheitstagen oder der besten Freundin. Und auch nicht in diesem Text.

Jetzt, wo sich nach regnerischen Tagen immer wieder die warme Herbstsonne zeigt, sprießen die feinen Delikatessen aus dem Boden der Wälder und Wiesen. Steinpilze, die Könige dieser besonderen Spezies, die weder Pflanze noch Tier ist, fühlen sich besonders in Laub- oder Mischwäldern wohl. Wiesenchampignons wachsen wie ihr Name verrät zwischen sattem Grün. Der stolze Parasol, ganz köstlich einfach nur meliert und in Butter herausgebraten, steht oft in der Nähe von Buchen oder Fichten. Auf Lichtungen und auf Wiesen findet sich der Schopftintling, jung geerntet und direkt zubereitet eine Köstlichkeit, die viele wertvolle Vitalstoffe liefert. In einer gemischten Pilzpfanne sollte der Reizker nicht fehlen, während die goldgelben Pfifferlinge gern unter sich bleiben in der Rahmsoße.

Doch Pilze haben auch eine unsichtbare Seite. In ihren absolut faszinierenden Kosmos entführen vom Nationalpark Berchtesgaden angebotene Wanderungen. Dabei wird nicht gesammelt, sondern gestaunt. Denn ohne die etwa 2000 verschiedenen Pilze wäre die gesamte Pflanzenpracht und Tierwelt hier undenkbar. Wie ein riesiges Netzwerk, vor allem unter der Erde, sind sie mit dem sichtbaren Leben eng verwoben. Die essbaren Köstlichkeiten, die wir Menschen suchen, sind eigentlich nur das Tüpfelchen auf dem i.

Voll von neuen Erkenntnissen und hungrig vom Wandern schmeckt eine ordentliche Portion Schwammerl besonders gut. Viele Gasthäuser in Berchtesgaden haben sie im Spätsommer und Herbst auf ihrer Speisekarte. Natürlich ganz klassisch mit Semmelknödel, aber auch raffiniert mit Rehfleisch oder ganz gesund in einem bunten Salat. Und als passender Digestif rundet ein Bergbrenner Gin oder ein Obstfassl den Genuss bestens ab. 

Ursula Wischgoll

Marketing Enzianbrennerei Grassl

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert